Augmented Reality im Automotive Aftersales der Zukunft | NTT DATA

Mo, 13 November 2017 - 22 Minuten

Augmented Reality im Automotive Aftersales der Zukunft

Warum wir heute schon eine Roadmap für morgen brauchen!

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Augmented Reality – die digitale Erweiterung der Realität

Nach dem Siegeszug der Touchscreens stehen wir aktuell vor dem Aufkommen einer neuen revolutionären Technologie, welche die Schnittstelle zwischen realer und virtueller Welt von Grund auf verändern kann.

Tim Cook, CEO von Apple, sagt dazu Folgendes: „Es wird im großen Stil kommen und wenn es soweit ist, werden wir uns fragen, wie wir ohne es gelebt haben, so wie bei unseren Smartphones heute“ (Leswing, 2016). Weiter führt Tim Cook aus, in welch „großem Stil“ er die Auswirkungen sieht: „Ich denke, dass ein bedeutender Großteil der Bevölkerung [...] [damit] täglich Erfahrungen machen wird; es wird ein Teil von euch werden, fast wie drei Mahlzeiten am Tag.“ (Leswing, 2016). Die Rede ist von Augmented Reality (abgekürzt AR).

Sie wissen nicht genau, was unter diesem Begriff zu verstehen ist? Dann geht es Ihnen wie einem Großteil der Menschen in Deutschland. Eine Umfrage von Frost & Sullivan im Auftrag der Deutsche Bank Research ergab, dass selbst unter der technologieaffinen Altersgruppe der 18- 35 Jährigen rund 70% nicht wissen, was sich hinter Augmented Reality verbirgt. Bei den Befragten, die 56 Jahre oder älter waren, gaben sogar nur 10% an zu wissen, um was es sich dabei handelt (Deutsche Bank Research, 2015).

Dabei lohnt sich eine genauere Betrachtung dieses Themengebietes durchaus: ThyssenKrupp Elevator plant beispielsweise 24.000 Servicemitarbeiter mit Datenbrillen auszustatten, wodurch laut Unternehmensangaben die Mitarbeiter mit digitaler Unterstützung ihre Arbeit bis zu vier Mal schneller ausführen können (Thyssen Krupp, 2016). Prognosen zufolge wird rund um diese neue Technologie ein enormer Markt entstehen, den die Deutsche Bank Research auf 7,5 Mrd. € im Jahr 2020 schätzt (Deutsche Bank Research, 2015).

Augmented Reality versus Virtual Reality
Um einen detaillierten Blick auf die The - matik werfen zu können, muss man verstehen, was sich hinter dem Begriff Augmented Reality tatsächlich verbirgt. Augmented Reality bezeichnet allgemein eine computergestützte Darstellung, welche die reale Welt um virtuelle Aspekte erweitert, die unmittelbaren Bezug auf die Wahrnehmung der Realität haben. Im Unterschied zur virtuellen Realität, als VR abgekürzt, taucht der Betrachter folglich nicht komplett in eine virtuelle Welt ein (Markgraf).

Die Hardware spielt für die Funktionalität von AR Anwendungen eine entscheidende Rolle. Daher wird im nachfolgenden Abschnitt genauer auf die Augmented Reality Hardware und deren Anforderungen eingegangen, bevor in den anschließenden Kapiteln bestehende Beispiele aus der Praxis aufgeführt werden. Mit Fokus auf die Automobilbranche werden dabei Anwendungsfälle mit AR-Unterstützung für Endkonsumenten sowie industrielle Anwendungsfälle vorgestellt. Daraus abgeleitet lassen sich Potentiale, aber auch Herausforderungen für den Einsatz der neuen Technologie identifizieren. Diese werden unter anderem für die abschließende Roadmap für Augmented Reality im Automotive Aftersales herangezogen, um so eine Einschätzung für die zukünftige Entwicklung zu treffen.

 

Welche Augmented Reality Hardware ist die Richtige?

Um Augmented Reality tatsächlich nutzen zu können, wird zunächst die passende Hardware benötigt.

Welche Hardware die „Richtige“ ist, hängt stark vom individuellen Anwendungsfall ab. Die technischen Grundvoraussetzungen sind:

  • Sensoren (unter anderem ein Bildund Bewegungssensor),
  • ein Prozessor mit der entsprechenden Software zur Verarbeitung der Sensordaten,
  • sowie ein Display oder ein Projektor zur Darstellung.

Diese Mindestanforderungen werden bereits von fast jedem handelsüblichen Smartphone bzw. Tablet erfüllt, weshalb sich diese hervorragend für einfache Anwendungen ohne große Interaktivität eignen. Da diese Hardware bereits weltweit verbreitet und von der großen Masse akzeptiert ist, kann hier eine enorm große Nutzergruppe erreicht werden.

Eine weitere Möglichkeit der Darstellung, ist die Nutzung einer Augmented Reality Brille. Diese kann freihändig genutzt werden, welches bei vielen Anwendungsfällen, vor allem in der Industrie, ein entscheidender Vorteil ist. AR-Brillen werden ähnlich wie herkömmliche Brillen, unmittelbar vor den Augen des Betrachters positioniert. Neben der freihändigen Arbeits - weise können die virtuellen Gegenstände dreidimensional in das Sichtfeld projiziert werden. Diese beiden Vorteile sind für viele Anwendungsfälle von elementarer Bedeutung, weshalb diese Technik einen besonderen Stellenwert für Augmented Reality hat.

Die Handhabung und Verbreitung der genannten Hardware sind nicht die einzigen Unterschiede, denn auch die technischen Möglichkeiten der Hardware sind sehr verschieden. Für komplexe Anwendungen reichen die Mindestanforderungen nicht mehr aus und somit stoßen viele Smartphones und Tablets an ihre technischen Grenzen. Die Rechenleistung bei interaktiven 3D-Objekten ist hoch, Räume und Gegenstände im Raum müssen durch Sensoren in 3D erfasst werden, damit die zu projizierenden Objekte sinnvoll im Raum abgebildet werden können. Zusätzlich muss die Interaktion mit dem projizierten Objekt ruckelfrei abgebildet werden. Die Anforderungen an die Hardware für komplexe Anwendungen ist somit so hoch, dass die Auswahl für geeignete Hardware bisher noch klein ist.

Die HoloLens aus dem Hause Microsoft wurde speziell für die Nutzung zur Augmented Reality Anwendung entwickelt und ist eines der wenigen Hardware-Beispiele, die für anspruchsvolle Augmented Reality Anwendungen geeignet ist und so den oben aufgezählten Anforderungen mehrheitlich genügt. Obwohl es die wohl bekannteste Augmented Reality Brille ist, wurden seit 2015 lediglich „tausende“ verkauft. Warum man sich trotzdem mit der HoloLens beschäftigen sollte, hat mehrere Gründe. Zum einen wird die Brille mit Hochdruck weiterentwickelt und erreicht immer bessere Ausbaustufen. Zum anderen birgt sie ein großes Potential: Sobald einige technische Herausforderungen überwunden sind, ist die freihändige Arbeitsweise und das ruckelfreie Projizieren von 3D-Objekten im Raum möglich. Diese zwei wesentlichen Eigenschaften sind für viele Use Cases von entscheidender Bedeutung. Durch ihre technischen Möglichkeiten hat die HoloLens daher einen besonderen Stellenwert für anspruchsvolle Augmented Reality Anwendungsfälle und kann maßgeblich zu deren Realisierung beitragen.

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