Sustainability Heroes @ NTT DATA: Florian Thaler im Interview über sein Engagement für Waisenkinder in Nepal | NTT DATA

Mi, 14 August 2024

Sustainability Heroes @ NTT DATA: Florian Thaler im Interview über sein Engagement für Waisenkinder in Nepal

In unserer Reihe „Sustainability Heroes“ stellen wir Kolleg:innen vor, die sich sozial engagieren. Florian Thaler, Talent Hub Manager bei NTT DATA DACH, lebte einen Monat lang in einem Waisenhaus in Kathmandu, um die Kinder dort im Alltag und in der Schule zu unterstützen. Ihre Kreativität und ihr starker Gemeinschaftssinn haben ihn tief beeindruckt.

Was machst du bei NTT DATA? 

In meiner Rolle als Talent Hub Manager bei NTT DATA bin ich dafür verantwortlich, unser Unternehmen im Westen Österreichs bekannter zu machen, Kooperationspartner zu finden, Recruiting-Maßnahmen für das Gebiet zu definieren und zu implementieren sowie Hochschulen anzusprechen. Außerdem unterstütze ich unser Sales-Team und knüpfe Kontakte zu Menschen und Institutionen. Alles zielt darauf ab, NTT DATA im westlichen Teil Österreichs zu einem bekannten Player zu machen und das Unternehmen für zukünftige Mitarbeitende und Kunden attraktiv zu gestalten.

Du engagierst dich für Kinder in Nepal und hast vor Ort ein Waisenhaus in Kathmandu unterstützt. Erzähle uns mehr.

Ich habe schon immer gerne anderen Menschen geholfen. Wir in Österreich oder Deutschland haben meiner Ansicht nach in der Geburtslotterie gewonnen, denn uns geht es eigentlich gut: Wir haben ein Dach über dem Kopf, können zur Schule gehen und medizinische Versorgung in Anspruch nehmen. Viele Menschen auf der Welt haben dieses Glück aber nicht in die Wiege gelegt bekommen. Daher ist es für mich selbstverständlich, einen Beitrag zu leisten.

Mit meinem Rucksack und dem Wunsch zu helfen reiste ich nach Indien, um einerseits ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen und andererseits etwas zurückzugeben. Nach einem kurzen Aufenthalt in Indien bin ich weitergereist nach Nepal und schließlich in Kathmandu angekommen, da ich von Leuten in Indien gehört habe, dass es dort sehr viele Institutionen gibt, die immer eine helfende Hand gebrauchen können.

Wie bist du auf diese Idee gekommen und wie konntest du den Kontakt zum Waisenhaus herstellen?

Mir war es relativ egal, welche Art von Hilfe ich leiste, also reiste ich mit dem festen Willen nach Kathmandu, um zu helfen. Durch Gespräche und Nachfragen fand ich schnell heraus, dass helfende Hände immer willkommen sind, sei es beim Bau einer Schule oder in einem Waisenhaus. Da meine handwerklichen Fähigkeiten begrenzt sind, entschied ich mich für die Arbeit in einem Waisenhaus.

Ein Engländer, der ein Waisenhaus finanziert hat, war ständig auf der Suche nach freiwilligen Helfern. Für die Hilfe bekommt man dort kein Geld, kann aber dafür im Waisenhaus wohnen und essen. Das entsprach genau meinen Vorstellungen. Am nächsten Tag zog ich in das Waisenhaus und blieb einen Monat. Es war eine sehr intensive und gleichzeitig sehr schöne Erfahrung, mit den Kindern zu arbeiten.

Was genau hast du dort gemacht und was war dein eindrücklichstes Erlebnis?

In dem Waisenhaus sind etwa 24 Kinder untergebracht. Ich habe mein Bestes gegeben, um für sie da zu sein. Der Schulweg der Kinder ist sehr lang und führt über viel befahrene Straßen. Sie gehen jeden Tag eine Stunde hin und eine Stunde zurück. Gemeinsam mit den anderen Volunteers habe ich die Kinder begleitet, um ihre Sicherheit auf dem Schulweg zu gewährleisten. Als der Lehrer einmal nicht zum Unterricht kommen konnte, habe ich den Englischunterricht übernommen. Außerdem habe ich bei den Hausaufgaben unterstützt, in der Küche geholfen und den Alltag mit den Kindern gemeistert.

Besonders beeindruckt hat mich die Bescheidenheit der Kinder. Sie haben kaum Spielzeug und erst recht keine Videospiele, daher haben die Kinder mit dem gespielt, was sie hatten – sei es ein Stück Holz, ein zerfetzter Ball oder ein Stück Seil, das sie zu einer Springschnur umfunktioniert haben. Diese Kreativität wie auch der Zusammenhalt unter den Kindern und die gegenseitige Hilfsbereitschaft haben mich tief bewegt. Die etwas größeren Kinder haben immer gut auf die kleineren Kinder geschaut und aufgepasst. Dieser starke Gemeinschaftssinn, den ich in unserer westlichen Welt manchmal etwas vermisse, hat mich besonders begeistert.

Was planst du in Zukunft? Engagierst du dich weiterhin?

Ich habe keinen konkreten Plan, zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder in ein Waisenhaus zu gehen und zu helfen. Aber ich sehe soziale Arbeit als meine soziale Verpflichtung. In der Stadt, in der ich lebe, gibt es einen Sozialladen, in dem einkommensschwache Familien Lebensmittel zu stark reduzierten Preisen kaufen können. Diese Lebensmittel kommen als Spende von großen Lebensmittelketten und beinhalten Waren, die sie nicht mehr verkaufen können, sei es, weil sie abgelaufen sind oder die Verpackung nicht mehr in Ordnung ist, etc. Ich helfe immer mal wieder in diesem Laden aus, etwa, um die Regale zu befüllen oder die Waren abzuholen – ich mache, was so anfällt.

Nimmst du aus deinem Engagement Dinge mit, die du in deinem Arbeitsalltag einbringst?

Aus meiner Zeit in Nepal habe ich eine große Dankbarkeit für das Leben, das ich führen darf, mitgenommen. In einem hoch entwickelten, sicheren Land zu leben, ist ein Privileg. Oft vergessen wir das und regen uns über Kleinigkeiten auf. In Nepal habe ich gelernt, Gelassenheit zu bewahren und über vieles zu schmunzeln.

Gibt es sonst noch etwas, das du loswerden willst?

Ich kann allen Menschen empfehlen, sich sozial zu engagieren, egal in welcher Form. Es ist enorm wichtig für die Gesellschaft und es gibt einem selbst ein gutes Gefühl, wenn man etwas Gutes tut.



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