Automotive Software Application Lifecycle Management für ACES (ACES ALM) | NTT DATA

Mi, 16 März 2022

Automotive Software Application Lifecycle Management für ACES (ACES ALM)

Software eats the car: Die vier Buchstaben „ACES“ stehen für die großen Trends in der Automobilindustrie: Fahrzeuge werden zunehmend autonom, connected, elektrisch und shared. Professionelles Software Engineering auf Automotive-Niveau ist daher die Basis für das software-definierte Auto. Bei NTT DATA bieten wir eine umfassende Analyse der Geschäftsfähigkeiten, die für die Entwicklung und Wartung von Automobilsoftware über den gesamten Lebenszyklus erforderlich sind.

Warum hat Software einen solchen Appetit auf unsere mobilen Fahrzeuge entwickelt – und warum lohnt es sich für OEMs, statt Fast Food eine vollwertige Mahlzeit zu servieren? Modernstes Application Lifecycle Management (ALM) ist heute in der Automobilindustrie unerlässlich. Daher werde ich in diesem erstem Teil unserer Artikelserie zu ACES ALM ebenjenen Begriff definieren, bevor ich die Herausforderungen in diesem Bereich darlege und das Geschäftsfähigkeitsmodell von ACES ALM in nachfolgenden Beiträgen vorstelle. Wenn Sie an der Gestaltung von Prozessen, Methoden, Werkzeugen oder Organisation (PMTO) für Automobilsoftware beteiligt sind, ist diese Serie genau das Richtige für Sie.

Was ist ACES ALM? 

Software für autonome, vernetzte, elektrische oder shared Funktionen ist keine typische Unternehmensanwendung. Ein Buchhaltungssystem oder Bürosoftware von der Stange hat keine Bremsen, die versagen können. Auf der Autobahn ist es schwierig, einfach den Task-Manager zu öffnen, um einen lästigen Prozess zu beenden. In-Car-Software ist sicherheitskritische Echtzeit-Embedded-Software, die auf elektronischen Steuereinheiten (ECU) im Fahrzeug läuft.

Überblick über ACES Software

ACES steht für Autonomous oder Automated, Connected, Electric und Shared. Das Akronym ACES beschreibt vier zentrale strategische Säulen von Automobilunternehmen, insbesondere für OEMs. Alle vier Bereiche sind wesentlicher Teil der digitalen Transformation der Branche und erfordern maßgebliche Innovationen in der IT-Hardware und -Software.

ALM ist die Abkürzung für Application Lifecycle Management. Als Prozess befasst sich ALM mit dem Management von Software von der ersten Konzeption über die Entwicklungs- und Testphase und den laufenden Support bis zu ihrem Lebensende. ALM-Tools unterstützen Aktivitäten wie Softwareplanung, Anforderungsmanagement, Architekturdesign, Softwareentwicklung, Build, Integration, Test, Bereitstellung, Betrieb und Wartung. 

Kombiniert ergibt sich ACES ALM: ALM für ACES-Software.

Und warum frisst Software mein Auto?

Vor mehr als 10 Jahren veröffentlichte der Unternehmer und Investor Marc Andreessen im Wall Street Journal einen berühmten Essay mit dem Titel „Why software is eating the world“. Die Automobilindustrie hat erkannt, dass an Aussagen wie "Software frisst auch einen Großteil der Wertschöpfungskette von Branchen, die weithin als primär in der physischen Welt existierend angesehen werden", etwas Wahres dran ist.

Beispielsweise hat der Volkswagen Konzern im Jahr 2019 CARIAD gegründet, um den Wertschöpfungsanteil von VW an ACES-Software von derzeit 10 – 15 % auf 60 % zu erhöhen – mit derzeit mehr als 5.000 Mitarbeitern, die auf dieses Ziel hinarbeiten. Während traditionelle OEMs Ressourcen in die Softwarewelt verlagern, starten andere Akteure wie Tesla und Waymo von Alphabet auf der grünen Wiese mit einer Silicon-Valley-Mentalität.

Ziel beider Ansätze ist es, ein physisches Produkt mit digitaler Software zu kombinieren. Das überzeugende Gelingen dieser „phygitalen“ Konvergenz wird damit zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Sowohl etablierte Autohersteller als auch (nicht mehr ganz) neue Player müssen daher die Zutaten für ein zuverlässiges, funktionales und sicheres ACES ALM klug kombinieren, damit den Endkunden die Fahrzeuge als fertiges Produkt „schmecken“.

Herausforderungen? Chancen! 

Damit ACES ALM zum Erfolg wird, müssen die Automobilhersteller daher eine Vielzahl von Faktoren und Fachgebieten im Auge behalten, die sich in vier Cluster einteilen lassen:

  • Da sind zunächst die Treiber aus der Produktentwicklung für ACES, also das grundlegende technische Zusammenspiel von Soft- und Hardware und deren gemeinsame Entwicklung einschließlich Data-driven Engineering
  • Zweitens braucht es die richtigen Prozesse und Methoden, um die Entwicklung zu unterstützen – von Model Based Systems Engineering (MBSE) über Varianten- und Konfigurationsmanagement bis hin zu Scaled Agile. 
  • Drittens wird dieser technisch-methodische Komplex eingerahmt von regulatorischen Anforderungen an Hard- und Software in Fahrzeugen, sei es Automotive SPICE, Cybersecurity oder funktionale Sicherheit.
  • Viertens und letztens braucht es die Ausrichtung an der unternehmensweiten IT-Strategie.

Im nächsten Artikel dieser Reihe werde ich auf alle vier dieser Cluster an Herausforderungen wie auch auf die Möglichkeiten, die sie bieten, eingehen. Stay tuned!

Vier Cluster von Herausforderungen bei der Entwicklung von ACES Software

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