Sustainability Heroes @ NTT DATA: Tsvetana Marinova im Interview über ihr Engagement für Diversity, Mentoring und Empowerment | NTT DATA

Mo, 13 Mai 2024

Sustainability Heroes @ NTT DATA: Tsvetana Marinova im Interview über ihr Engagement für Diversity, Mentoring und Empowerment

In unserer Reihe „Sustainability Heroes“ stellen wir Kolleg:innen vor, die sich sozial engagieren. Tsvetana Marionova, Head of Diversity, Equity, and Inclusion (DEI) bei NTT DATA DACH, setzt sich seit über einem Jahrzehnt für Mentoring ein und hilft dadurch anderen Menschen auf ihrem beruflichen und persönlichen Weg.

Was machst du bei NTT DATA? 

Ich bin seit März 2019 bei NTT DATA und aktuell als Head of Diversity, Equity, and Inclusion (DEI) tätig. Meine Reise bei NTT DATA hat im Salesforce-Team angefangen, wo ich kurz nach meinem Start Projektleiterin von einem Team von über 50 Mitarbeitenden bei einem Kunden aus dem Automotive Bereich geworden bin. Später hatte ich die Möglichkeit durch verschiedene Rollen viel über Vertrieb zu lernen. Ich freue mich sehr, dass ich dadurch die verschiedenen Fassetten der Beratung kennenlernen konnte.

Du bist seit 10 Jahren Mentorin für Young Professionals, unter anderem an der TU München. Erzähle uns mehr.

Beim Mentoring geht es darum, eine andere Person bei ihrer beruflichen oder persönlichen Entwicklung zu unterstützen und hier die eigene Erfahrung und das eigene Wissen einzubringen. Als ich vor zehn Jahren vom Mentoring-Programm der TU München erfahren habe, wollte ich unbedingt als Mentorin mitmachen.

Wie funktioniert das? Wie kannst du deine Mentees unterstützen?

Ich habe im Jahr etwa 2-3 Mentees. Mit jeder bzw. jedem Mentee definiere ich am Anfang die Ziele sowie den Plan, um diese zu erreichen. Danach treffen wir uns regelmäßig, um den Status zu besprechen, Änderungen vorzunehmen, nächste Schritte festzulegen oder aktuelle Herausforderungen zu diskutieren. Wir überlegen uns gemeinsam, welche Skills sie weiterentwickeln wollen, um ihre Karriere voranzutreiben. Dabei spielt das richtige Mindset eine besonders wichtige Rolle. 

Oft ist es ein richtiger Aha-Moment, wenn die Mentees erkennen, dass sie im Beruf nicht auf Möglichkeiten warten sollten, sondern diese mitgestalten können. Natürlich ist es wichtig, im Job gut zu sein, aber auch, dass die wichtigsten Entscheidungsträger:innen darüber Bescheid wissen. Ein starkes Netzwerk auszubauen und zu pflegen, ist ebenfalls sehr hilfreich für die Karriereplanung, auch das wird den jungen Frauen oft erst durch das Mentoring bewusst, denn Netzwerken fühlt sich ja gar nicht so nach Arbeit an.

Darüber hinaus geht es oft um spezifische Themen wie: am deutschen Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein, in alpha dominierten Feldern mit viel mehr Spaß zu agieren, oder aber, Kunden- und Projektsituationen zu meistern. Wir sprechen dabei auch immer wieder über eigene Fehler, daher kann eine Beziehung in einem Mentoring-Tandem nur auf Vertrauen basieren. Durch das Vertrauen, das wir aufbauen, entwickeln sich oft Freundschaften – diesen Aspekt finde ich persönlich am schönsten.


Warum hast du mit deinem sozialen Engagement begonnen?

Ich bin mit 19 Jahren aus Bulgarien nach Deutschland gekommen. Für mich war das damals eine große und keine einfache Veränderung. Weg von der Heimat ohne eigenes Netzwerk zu sein, interkulturellen und sprachlichen Barrieren ausgesetzt zu sein sowie mit einem komplett anderen Bildungssystem konfrontiert zu werden, waren nur einige der Herausforderungen, die am Anfang nicht nur Zeit und Energie gekostet, sondern auch sehr viel Selbstvertrauen gefordert haben.

Ich habe angefangen, mich mit sehr vielen Themen rund um die persönliche Weiterentwicklung auseinanderzusetzen. So konnte ich für mich erkennen, was ich wirklich will und wie ich das erreichen kann. Ich hätte mir damals eine Person gewünscht, die einen ähnlichen Erfahrungshintergrund hat und mir wertvolle Ratschläge gegeben hätte, die mir gesagt hätte, dass ich nicht alleine bin. Mittlerweile weiß ich, wie ähnlich die Herausforderungen von Young Professionals sind sowie von Menschen, die neu im Land sind. Junge Talente, die frisch ins Berufsleben eintreten und neu in einem Unternehmen anfangen und Menschen, die neu in ein Land kommen, sehen sich teilweise ähnlichen Aufgaben gegenüber: Sie müssen gegebene Strukturen verstehen, sich in dem System positionieren und mit der Kultur umgehen. Durch meine Erfahrungen und mein Wissen will ich anderen Menschen Mut machen. Für mich stand damals fest: Wenn ich dadurch einer anderen Person auch nur einen Fehler, den ich machen musste, ersparen könnte, dann wäre das für mich ein Erfolg. Es hat sich herausgestellt, dass Mentoring für beide Seiten viel mehr als nur das bietet.  

Was planst du in Zukunft?

Ich möchte nach wie vor andere Menschen bei ihren persönlichen und beruflichen Entwicklungen unterstützen. Das neueste Mentoring Programm, dem ich beigetreten bin – und das übrigens auch von der TU München organisiert wird –, ist das Agnes-Mackensen-Programm, das First-Generation Akademikerinnen – also Akademikerinnen aus nicht-akademischen Elternhäusern – unterstützen soll. Dabei ist „soziale Herkunft“ eine weitere Diversitätsdimension, für die ich mich stärker einsetzen möchte.

Darüber hinaus bin ich dabei, meine ehemaligen Mentees miteinander zu vernetzen – das sind tolle Talente, die einander ebenfalls unterstützen können.

Nimmst du aus deinem Engagement Dinge mit, die du in deinem Arbeitsalltag einbringst?

Im Grunde genommen unterscheidet sich Mentoring von meinen bisherigen Rollen nicht wesentlich. Bei meinen verschiedenen beruflichen Stationen bis jetzt ging es darum, Mehrwert für die internen oder externen Kunden zu schaffen, indem ich weiß, welche Ziele der Kunde verfolgt, welche Herausforderungen im Wege stehen, und wie ich als Trusted Advisor dabei unterstützen kann, diese Ziele zu erreichen. Beim Mentoring geht es um das Gleiche. Dabei handelt es sich ebenfalls um den Aufbau von vertrauensvollen zwischenmenschlichen Beziehungen, das Teilen von Erfahrungen und Wissen und auch darum, zu erkennen, wo meine Grenzen sind – genau wie in der Beratung. Ich muss nicht immer alle Antworten haben, doch ich kann helfen, diese zu finden.

Gibt es sonst noch etwas, das du loswerden willst?

Ich möchte gerne mehr Menschen für Mentoring begeistern. Für beide Seiten gibt es unzählige Vorteile und es braucht keine Programme, um damit anzufangen. Wenn mich eine Person inspiriert und ich denke, von ihr lernen und dadurch meine Skills weiterentwickeln zu können, dann spreche ich sie einfach an. Ich habe noch nie eine Absage bekommen. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung von meinen Mentorinnen und Mentoren und alles, was ich von ihnen lernen durfte. Die Benefits als Mentorin sind für mich ebenfalls enorm:

  • Ich lerne immer wieder neue, inspirierende Persönlichkeiten und ihre Perspektiven kennen, mittlerweile ist das eine andere Generation, die ich besonders spannend finde.
  • Motivierte Menschen bei ihren frühen beruflichen Schritten und vielleicht auch herausfordernden privaten Situationen zu helfen, ist eine tolle Voraussetzung nicht nur für die Erweiterung des eigenen Netzwerkes, sondern auch für die Entstehung von Freundschaften oder professionellen Partnerschaften.
  • Und last but not least, finde ich es besonders erfüllend, durch meine Erfahrungen und mein Wissen andere dabei zu unterstützen, ihre Ziele mit Leidenschaft zu erreichen.

IT's your turn – Weitere Beiträge dieser Reihe findet ihr hier:

Sustainability Heroes @ NTT DATA: Laura Härter im Interview über ihr Engagement für das Queere Zentrum Erfurt

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