Zwischen Blech und Mobilität | NTT DATA

Fr, 31 März 2017 - 30 Minuten

Zwischen Blech und Mobilität

Der Kunde braucht mehr als ein Auto

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Digitalisierung – Motor für tiefgreifende Veränderungen

Cloud, mobiles Internet, Social Media – wir sind ständig online, mit allem und jedem vernetzt und haben alle Informationen immer und überall zur Hand. Die Digitalisierung schreitet voran und wirkt sich auf Kundenerwartungen und -werte hinsichtlich Mobilität und Transport aus – ebenso wie auf die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Service-Partnern. Für OEMs gilt es daher, die Produkte sowie den gesamten Prozess von der Produktentwicklung über die Produktion bis hin zu Vertrieb, Wartung und Kundenbetreuung zu digitalisieren. Denn, wie Marc Benioff, CEO des führenden Cloud-Anbieters Salesforce, sagt: „Wer sich nicht bewegt, wird ‚Uber‘-rollt“.

Neue technische Möglichkeiten – Beispiel 3D-Druck

Ein wesentlicher Treiber der Digitalisierung ist die Cloud, welche die Speicherung von riesigen Datenmengen und den Zugriff möglich macht – zu jeder Zeit und an jedem Ort. Damit ist sie die Voraussetzung für Digitalisierung, Internet of Things (IoT) und Industrie 4.0. Sie gibt technischen Neuerungen Rückenwind, die wiederum die Digitalisierung beflügeln. Ein Beispiel dafür ist der 3D-Druck, der auch die Automobilindustrie revolutionieren könnte.

Während die Branche noch auf die selbstfahrenden Autos wartet, steht mit 3D-gedruckten Fahrzeugen bereits die nächste technische Revolution vor der Tür. Ein Auto aus dem 3D-Drucker wurde bereits 2014 auf der International Manufacturing Technology Show in Chicago präsentiert. Es wurde mit Hilfe eines großen 3D-Druckers innerhalb von 44 Stunden direkt auf dem Messegelände gefertigt. Der gesamte Herstellungsprozess dauerte nur vier Monate – von der Ideenfindung bis zum eigentlichen Druckprozess. Ein Quantensprung im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen, deren Entwicklung und Fertigung mehrere Jahre in Anspruch nehmen!

Nicht mehr in weiter Ferne: Elektromobilität und Autonomes Fahren

Bei der Erstellung von Teilen und Komponenten wird der 3D-Druck bald eine große Rolle spielen, weil damit eine größere Variantenvielfalt möglich ist und schneller auf individuelle Kundenwünsche reagiert werden kann. Allerdings lässt sich insgesamt mit 3D-Druck nur ein Fahrzeug nach dem anderen erzeugen – eine Tatsache, die der Serienproduktion langfristig im Wege steht. Daher sind gänzlich 3D-gedruckte Autos wohl eher „Zukunftsmusik“. Im Gegensatz dazu gibt es mit Elektromobilität und Autonomen Fahren technische Neuerungen, welche im Augenblick die Automobilbranche revolutionieren. Immer mehr Staaten wie z.B. Norwegen und die Niederlande beabsichtigen, ab ca. 2025 den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zu verbieten. Vor diesem Hintergrund und in Kombination mit zunehmenden Steuervergünstigungen oder Bonuszahlungen von staatlicher Seite, werden sich E-Fahrzeuge in den kommenden Jahren in einigen Ländern zuerst zur Konkurrenz, später zum alternativlosen Ersatz für herkömmliche Autos mit Verbrennungsmotoren entwickeln.

Ebenso ist das Autonome Fahren in „greifbarer Nähe“. So hat Google auf der IAA 2015 angekündigt, dass sein selbstfahrendes Auto ohne Pedale und Lenkrad auskommen wird – und in vier Jahren marktreif sein soll. Die Auswirkungen von Autonomen Fahrzeugen auf die gesamte Branche sind enorm, beispielsweise aufgrund der Tatsache, dass das Fahren an sich in den Hintergrund rückt und die sinnvolle Nutzung der Zeit während des Fahrens wichtiger wird. Das Angebot kundenrelevanter Connected Car Dienste ist Voraussetzung, um die Zeit im Fahrzeug bestmöglich zu nutzen. Das Auto ist also nicht mehr als Produkt wichtig, sondern Teil des Service für den Kunden.

Neue Marktteilnehmer

Google und Apple investieren intensiv in die Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge. Ebenso fordern Tesla und chinesische OEMs die etablierten deutschen Autohersteller und ihre Zulieferer heraus. Noch lässt sich nicht vorhersagen, wie Schwerpunkte und Marktanteile sich verändern werden. Fest steht jedoch, dass traditionelle Automobilhersteller ihre Sicht auf die Wettbewerberlandschaft ändern müssen. Aufstieg und Fall von Unternehmen aus anderen Industrien zeigen, dass sich Kräfte in einem Ökosystem verändern können – siehe Uber.Neue Mitbewerber wie Apple oder Google haben gegenüber den etablierten Autobauern wesentliche Vorteile: Sie haben keine kostspieligen Produktionsstätten und keine starren, auf Produktion ausgelegten Unternehmensstrukturen. Dafür verfügen sie über die modernste IT wie Cloud und Big Data. Damit fällt es ihnen deutlich leichter, sich auf die sich ändernden Kundeninteressen einzustellen, deren Mitverursacher sie sozusagen sind.

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