Ersatzmobilität der Zukunft | NTT DATA

Mittwoch, 22. Mai 2019

Ersatzmobilität der Zukunft



Wie sehen die Ersatzmobilitätskonzepte der Zukunft aus? Mit dieser Frage startete am 07. November 2018 das Projekt „Ersatzmobilität“ in Kooperation mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden (OTH).

„Oh nein, meine Motorkontrollleuchte leuchtet! Ich muss doch die Kinder in den Kindergarten bringen und danach noch zu einem Termin in den Nachbarort. Wie soll ich das jetzt alles schaffen und vor allem: wie kommt mein Auto jetzt in die Werkstatt im Gewerbegebiet am Rande der Stadt? Und wenn mein Fahrzeug bis morgen noch nicht repariert ist, weil die Ersatzteile nicht vorrätig sind? Wie bleibe ich dennoch mobil? Heute – und wie in Zukunft?“

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Mit dieser Frage startete am 07. November 2018 das Projekt „Ersatzmobilität“ in Kooperation mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden (OTH). Unter der Leitung von Prof. Dr. Johann Strassl und mit Begleitung von NTT DATA galt es für die 16 Studenten des Master-Studiengangs „Digital Business“ mit Design Thinking, in einem Zeitraum von 10 Wochen eine Produktvision für die Ersatzmobilitätslösungen der Zukunft zu entwickeln.

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Was ist überhaupt Ersatzmobilität? Wann besteht ein Bedarf für Ersatzmobilität? Welche Anforderungen stellen Personen an Ersatzmobilität? Dies galt es zu verstehen, den Situationskontext zu erfassen und den Problemraum systematisch aufzubauen. Markus Klamet und Christina Nadler, beide Business Consultants bei NTT DATA, im Rahmen eines Kick-Offs an der OTH Weiden hielten einen Impulsvortrag zu den Hintergründen des Themas „Ersatzmobilität“. Dabei gaben sie Einblicke, warum es wichtig ist, sich mit dem Thema zu beschäftigen und welche Chancen es bietet.

In einer anschließenden Design Challenge entwickelten die Studenten die Hauptfragestellung für die nächsten Schritte:

„Wie können wir Familien Mobilität jederzeit gewährleisten, so dass der Alltag so wenig wie möglich beeinträchtigt wird?“

Observe

Ersatzmobilität ist ein komplexes Thema, das von weit mehr Verflechtungen der Stakeholder geprägt ist, als anfangs angenommen. Dies zeigten die Interviews, die die Studenten mit relevanten Interessensgruppen führten. In Interviews mit potenziellen Nutzern von Ersatzmobilitätslösungen, sowie Abschleppdiensten, unabhängigen Werkstätten und Vertrags-Werkstätten erhielten die Studenten nicht nur Informationen zu deren Bedürfnissen, Erfahrungen oder Problemfeldern, sondern auch Informationen zu den zugrundeliegenden Prozessen und Datenflüssen.

 

Point of View

Vor welchen Problemen stehen die interviewten Personen in Bezug auf das Thema Ersatzmobilität? Wie kann den Personen konkret geholfen werden – abhängig von ihrer individuellen Situation? So ist etwa für Personen, die ihre Ersatzmobilität lieber privat organisieren, da die Kosten zu hoch sind oder weil die Angst besteht mit dem Ersatzfahrzeug einen Unfall zu bauen, eine kostengünstige Ersatzmobilität mit einfachem und reibungslosen Ablauf interessant. Personen, für die Zeit ein kritischer Faktor ist, wäre geholfen, wenn die Ersatzmobilität zu der Person kommen würden, statt, dass die Person zur Ersatzmobilität kommen muss. Obwohl bereits viele unabhängige Datenbasen existieren, anhand derer ein kundenindividuelles Ersatzmobilitätsangebot erstellt werden könnte, sind diese kaum vernetzt und werden nur unzureichend genutzt. Hier wäre allen Prozessbeteiligten geholfen, ein vernetztes System zu schaffen, das es ermöglicht die Daten hinsichtlich Fahrzeug, Fahrzeugstatus, Verfügbarkeit und Präferenzen des Fahrers besser zu nutzen.

Neue Idee: Die Mobilität kommt zur Person und nicht umgekehrt.

Vor allem auf dem Land ist der Bedarf an Ersatzmobilität groß.

 

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Ideate

Die Ideengenerierung fand bei uns in München im Ensō – The Space for Creators statt. In unserem Co-Creation Space wurde der bis dahin reduzierte Problemraum nun für den Lösungsraum geöffnet. Entstanden sind hierbei Ideen wie beispielsweise: ein öffentlich zugänglicher Car Pool in der Dorfmitte, der es den Bewohnern ermöglicht, mobil zu bleiben, die Integration eines Dash Buttons, mithilfe dessen per Knopfdruck Ersatzmobilität bestellt werden kann, oder die drohnengestützte Lieferung von E-Scootern an den Pannenort. Nach einer gemeinsamen Bewertung der zusammengetragenen Ideen hinsichtlich deren Umsetzbarkeit und „Coolness“, wurden pro Gruppe drei Ideen ausgewählt, die für die Entwicklung von Prototypen, im Rahmen der nächsten Phase, weiterverfolgt werden sollten.

 

Prototype

Bei der Entwicklung der Prototypen bedienten sich die Studenten unterschiedlichster Mittel und Werkzeuge. Diese reichten vom klassischen Papiermodell, wie man die Werkstatt in eine 24/7-Erlebniswerkstatt verwandeln könnte, bis hin zur Entwicklung einer mobilen App. So vielseitig wie die genutzten Werkzeuge waren auch die Prototypen inhaltlich: Einige Prototypen umfassten die Lösung des reinen Ersatzmobilitätsproblems, wie beispielsweise eine App zur Buchung einer Ersatzmobilität oder zur Buchung eines Hol- und Bring-Dienstes. Andere Prototypen lösten das Problem Ersatzmobilität in einem weit größeren Kontext, nämlich der Mobilität als Ganzes. Hierzu entstanden App-Lösungen ähnlich zu privaten Carsharing-Lösungen, die sich auf den Nahverkehr beschränken. Mit Erweiterungen, wie der Möglichkeit seine Nachbarschaft einzugrenzen, seine täglichen Routen zur Mitfahrt freizugeben oder einen Notruf-Assistenten einzurichten, lösen sie nicht nur das Problem der Ersatzmobilität, sondern auch Aspekte der Mobilität per se.

Test

Alle entwickelten Prototypen wurden nach ersten Tests und Feedback von unabhängigen Personen verbessert und weiterentwickelt. In einem gemeinsamen Projektabschlusstermin wurden die Prototypen zunächst vorgestellt und durch NTT DATA auf den Prüfstand gestellt.

Ein großer Dank geht an Prof. Dr. Johann Strassl und vor allem an die Studierenden des Master-Studiengangs „Digital Business“ der OTH Weiden: Das überaus große Engagement über die gesamte Projektlaufzeit und der Enthusiasmus, mit dem an die Aufgabenstellung herangegangen wurde, waren herausragend! Nur so entstehen in einem Design Thinking Prozess innovative und disruptive Ideen und Lösungsansätze. Auch uns hat es sehr viel Spaß gemacht.

Die Ideen werden nun in einer kleinen Arbeitsgruppe bei NTT DATA weiterverfolgt und weiter herausgearbeitet – unser Ziel: die Zukunft der Ersatzmobilität mitzugestalten.


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